Löchriges Gedächtnis
Sagt der eine zum anderen:
„Ich habe soviel vergessen,
wie du im Leben nicht
lernen kannst.“
Löchriges Gedächtnis
Sagt der eine zum anderen:
„Ich habe soviel vergessen,
wie du im Leben nicht
lernen kannst.“
Perlzuckerersatz
Sadisten geben
Masochisten hier und da
Perlzuckerersatz.
Gebirgseindrücke
In den korsischen
Bergen fand ich dich
so amüsant.
In den Pyrenäen
kühlte sich schon
mein Mütchen.
In den Schweizer Bergen,
auf dem Lungin, nahm die kalte
Höhe jede heiße Spur von dir.
„Marjorie M. sagt …“ // Verhüllungsverbot – verdrehte Welt
Immer lauter wird der Ruf nach einem Verhüllungsverbot in Europa, insbesondere für muslimische Frauen auf Straßen, in öffentlichen Schwimmbädern und an Stränden.
Das scheint paradox, da Hollywood und die Kinowelt in fast absurder Prüderie immer mehr verhüllt, selbst in Darstellungen und Filmsequenzen, wo SchauspielerInnen körperliche Offenheit zeigen müssten. Doch da werden sie hinter Laken oder verdeckende Kleidung gesteckt, jenseits der errungenen Freizügigkeit der 68er-Bewegung.
Zwicken
Masochisten lieben
eine tägliche Portion
an Selbstzwickerei.
Tanz der Tiere
Eins, zwei, drei, vier,
die Mäuse tanzen Samba
auf dem Klavier.
Die Katze hat Ausgang
und tanzt mit Kater
Murr Rumba.
Der Hund rennt um sich herum,
beißt sich in den Schwanz,
denn er kennt keinen Tanz.
Schubs
Da ist es plötzlich,
das Unerwartete,
stößt dich an, schubst
dich punktgenau.
Da ist es plötzlich,
klar, als gäbe es
nichts Selbstverständlicheres,
was dich berührte.
Da ist es plötzlich, das
was dich bewegt, einfach
der Nase nach auf dem
ausgerollten Teppich.
Schaudernd
Schaudernd erfasse ich
wie Passanten Schwere
abwerfen wollen, jetzt
und schnell –
gleich einer überschwer
mit nassem Schnee bedeckten
Tanne, die unter der Winterlast
fast zusammenbricht.
Sie kann sich nicht frei schütteln,
muss abwarten, bis Wind
und wärmende Strahlen sie befreien.
Solange bleibt sie stark.
Hoch oben
Steckst du bis zum Hals
im Wasser, halte den Kopf
besser hoch oben.
„Hemingway says …“ // Lost point
During lifetime you most certainly have to change working or living places. Sometimes places you liked, sometimes you felt uneasy and left. But everytime you had to say ‚Goodbye‘ you died a little. This is already a saying by E. Bulwer-Lytton (19th century, died in Torquay).
Leaving a place is not the only reason for feeling lost for a while, it’s also the people you leave behind. It doesn’t matter whether you decided better not seeing them anymore or the other way round.
Circumstances change and so it is obvious that people who are connected with the old siutation are for you and your future experience on a lost point. If you truly want to create a new aspect of life the possibility of taking all these old chaps with you is not very reasonable. The break between past and future happens automatically. You go and they stay were they are.
There will be one day you look back and find out you had only friends as long as the business you had to share together worked. The misunderstanding of friendship and business friends is easy to explain: In case you get along very well in your job you have the idea of being close to to your colleagues or share things in common. But the only thing you have in common is probably the job and maybe an equal life situation. That’s it.
Logically, as soon as you leave the place, the rest will be delusion. You may realise after a time, say a year or so that you even don’t speak the same words. You better say ‚Goodbye‘.