The Vegetarian

The Vegetarian

 

Yeong-hy verweigert vom einen auf den anderen Tag tierische Nahrung, später – viel später – jegliche Nahrung. Wie man erfährt, löst ein Traum die Wandlung aus. Der Leser gewinnt schnell den Eindruck, es handele sich um die Verweigerung eines Kindes (Yeong-hy ist eine erwachsene, dazu noch Ehe-Frau), das irgend etwas auszumachen hat mit sich und der Welt oder Familie. Ihre Schwester begleitet Yeong-hy und erfährt so über sich selbst, dass auch sie ständig kompensiert, was in der Familie zerstörerisch wirkte. Das Motiv „Traum“ zieht sich durch den gesamten Roman. Die Anlehnung an Kafka – Traum-Schrecken/Verwandlung – ist sehr naheliegend.

 

Han Kangs Roman „The Vegetarian“ ist mehr als lesenswert, da feinsinnig, stellenweise poetisch, metaphorisch gekonnt. Das Gefühlsknäuel um Yeong-hy wird allmählich aufgelöst, teilweise erschreckend offen.

 

 

Lit.: Han Kang (Korea), The Vegatarian, London/New York 2015